„Das ist aber ganz schön mutig“, „ist das nicht gefährlich“, „sowas darf man nicht unterstützen“… Das sind alles Sätze, die einem entgegen geworfen werden, wenn man sagt, man fliegt in die Türkei.

Wenn man an diesem schönen Ort in Cirali Türkei ankommt, weiß man nicht, was damit gemeint ist. Der Tourismus – Hotels, Dienstleister, Taxis, Bootsanbieter – leidet die letzten drei Jahre stark am Rückgang der deutschen Touristen. Die politische Einstellung ist zweigeteilt und das offizielle letzte Wahlergebnis immerhin nur zu knapp 50% für die derzeitige Regierungspartei.

Die Menschen, die hier ihre Existenz im Tourismus seit vielen Jahren haben, kämpfen mit den derzeitigen Schwierigkeiten.

Wir sind nach Antalya geflogen. Mit dem Taxi und öffentlichen Bus für ca. 20 Euro in das südwestlich gelegene Cirali gefahren. Muss man nicht, man kann auch einen Mietwagen oder Transfer buchen. Trotzdem war die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gänzlich ungefährlich und entspannt.

Cirali Türkei ist ein Ort zum Entspannen und Runterkommen. Der Strand – Sand-Kies-Gemisch- ist ca. 2 km lang und nicht überlaufen. Im Hintergrund eine unverbaute natürliche Grünanlage. Der Blick aufs offene Meer ist nicht versperrt.

Im Hintergrund relativ flache Pensionen und Hotelbauten, die man im Grün gar nicht richtig wahrnimmt. Das Meer glasklar und in einem bestechlichen tiefen Blau. Die Bucht ist gesäumt von Bergen, die aus dem Wasser empor zu schiessen scheinen. Allein das sollte schon genügen. Aber Cirali bietet noch viel mehr.

Der Ort selbst ist sehr beschaulich, kleine ursprüngliche Cafés und Restaurants, aber durchaus ein genügendes touristisches Angebot.

Anders als in anderen Urlaubsorten im Süden der Türkei wurde besonders auf die Integration und Nachhaltigkeit der touristischen Infrastruktur geachtet. Das Tal in dem sich Cirali befindet,  wurde vor einigen Jahren bereits unter Naturschutz gestellt. Seither ist die Region auch unter dem Namen Olympos-Nationalpark bekannt.

In Cirali Türkei gibt es aus diesem Grund keine großen Hotelbauten oder Clubanlagen. Die meisten Unterkünfte sind Pensionen mit Holzbungalows oder Ferienwohnungen.

Kulturell ist man hier auch nicht am falschen Platz. Am südlichsten Eck des Strandes befindet sich der Zugang zu einer Ruinenstadt: Olympos. Fast unberührt verstecken sich die Ruinen der antiken Stadt in den mediterranen Wäldern des Naturpark Beydaglari bei Cirali – einem der wenigen Ökotourismusorte in der Türkei. Von der einstmals bedeutenden Ansiedlung des Lykischen Bundes sind nur noch wenige Ruinen erhalten geblieben. Der Fußweg vom goldgelben Olympos Beach zu den Ruinen ist selbst schon ein kleines Abenteuer. Er führt  entlang des Akca Fluss in ein schmales Tal. Links und rechts davon verteilen sich die vom Wald überwachsenen Mauerreste der einstigen Handelsstadt.

Cirlai ist unter anderem ein Ausflugsziel für Touristen der umliegenden Orte. Diese kommen besonders zum Nachmittag und Abend hin  zu den berühmten Feuern von Chimera. An einer Stelle auf dem Berg tritt Gas aus, welches seit tausenden Jahren in kleinen Flammen brennt. Besonders wenn es dunkel wird, bietet dieser Ort eine spezielle Atmosphäre.

Für aktive Menschen gibt es viele Möglichkeiten: Eine Wanderung in die Berge, eine kleine Fahrradtour oder eine Bootstour in die umliegenden Buchten oder nahegelegenen Inseln.

Wir sind in der kleinen Pension Özge Bungalows untergebracht, die ein klassischer Familienbetrieb ist. Liegen und Handtücher werden kostenlos zur Verfügung gestellt, ebenso wie Fahrräder. Jeden Tag gibt es ein zauberhaftes Frühstück aus frischsten Zutaten der Region. Nichts wird hier gefroren gekauft, alles frisch. Sitzend unter Orangen, Zitronen und Granatapfelbäumen. In der Pension geht man individuell auf die Gäste ein. Auch diverse Ausflüge können direkt hier gebucht werden.​

Warum also nicht hierher fahren?

Die Preise sind aufgrund des aktuellen Wechselkurses günstig bis moderat. Die Unterkunft ist – wenn auch einfach – sauber und bequem. Das steht im direkten Kontrast zu erhöhten Preisen in Süd- und Westeuropa mit oft schlechtem Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch gegenüber All Inclusive Hotelanlagen in Ägypten punktet dieser Ort durch seine Persönlichkeit und Individualität.

Für Familien ist alles vorhanden. Die Pension bietet geräumige Familienzimmer und ein faires Preiskonzept für Kinder. Gerade wenn es mal nicht so teuer sein soll, ist man hier mit der Familie am Besten aufgehoben, ohne dass es an etwas fehlt!

Für mich ein Ort, an dem man innerhalb einer Woche komplett relaxed und entspannt und mit neuen Energien nach Hause zurück kommt.

Ich empfehle also eine Fahrt in die Türkei.